Angeregt durch einen Beitrag in „Praxis der Naturwissenschaften“ (Vgl. HAASE-MÜLLNER,LÜHTEN) habe ich bereits 2003 mit Schülern deren mikroskopische Arbeit mittels digitaler Fotografie dokumentiert. Begeistert war ich auch, weil damals der Kauf einer teuren Mikroskopkamera nun nicht mehr nötig war. Eine einfache Digicam, wie sie schon viele Schüler besaßen, reichte aus, um die dargestellten Präparate abzubilden. Große technische Kenntnisse waren nicht nötig, die Apparate arbeiteten weitestgehend automatisiert. Ein Einsatz im Unterricht war somit ohne große technische Vorbereitung möglich. Die Kamera konnte einfach auf das Okular eines Schülermikroskops aufgesetzt werden, dann wurde mittels Zoom das Bild eingestellt. Das mikroskokpische Bild musste vorher scharf gestellt sein. Fertig, das Foto geschossen, daraufhin ausgedruckt oder auf CD-ROM gebrannt. Vorher wurden die Bilder bei Bedarf mittels einer Bildbearbeitungssoftware beschriftet oder zur besseren Visualisierung digital bearbeitet, um sie als Anschauungsmittel konkreter Strukturen zu nutzen: Schüler und Lehrer können gleichzeitig das Bild betrachten.
Bei den Schülern hatte schon durch die Ankündigung „digitale Fotografie im Biologieunterricht“ Neugier produziert. Dieses Interesse blieb während der Unterrichtsstunden erhalten und hat die Resignation gedämpft, die durch mangelndes zeichnerisches Können entsteht. Der technische Aufwand war insgesamt betrachtet gering. Heute geht´s noch einfach. Fast jeder Schüler besitzt ein Smartphone und ist steht damit ohne jeglichen Aufwand zur Verfügung. Die integrierte Kamera macht erstaunlich gute Bilder. Wie ich finde, eine schöne Bereicherung für das Thema Zellbiologie.
Damit bleibt für mich, dass sich der Einsatz der digitalen Fotografie als Ergänzung zum mikroskopischen Zeichnen lohnt, aber auch das aus bekannten Gründen das Zeichnen auf keinen Fall seine Berechtigung verliert.
Weiterführende Literatur: Haase-Müllner, K.; Lüthen, H.: Digitale Mikrofotos – kinderleicht von Schülerhand.- In: Praxis der Nauturwissenschaften-BioS.- Heft 8/53 Jg.2003.